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Prolog I -
Mi, 11.06.59,
06:45 Uhr – Seattle, Everett – Leuchtturm
Die
Runner haben ihren letzten Auftrag noch nicht ganz hinter sich gebracht und
stehen noch immer etwas verwirrt am Fuße des Leuchtturms im Everett. Die
Wagenkolonne der unbekannten Konzernfritzen hat sich zwischen den kleinen Häusern
am Stadtrand verloren und auch von dem imposanten Aufgebot an Lone Star Fahrzeugen ist nur ein einziger Patrol One verblieben. Dieser parkt an der nächsten Kreuzung
ein; wahrscheinlich damit die Polizisten endlich ihren Soykaf und das Frühstückspaket
auspacken können.
Slitch,
die Gestaltwandlerin, verabschiedet sich mit einem Wink von Shorty, die das Team
ebenfalls verlässt und zu dem gemieteten Boot am Fuß der Klippen hinabsteigt -
schließlich will man ja keine unnötigen Spuren hinterlassen.
So
bleiben nur Gimli und Darkblade zurück, die die beiden erbeuteten Kisten zu
Sams Wagen zerren und sich aus reinem Instinkt vor dem von See heranschwebenden
Hubschrauber in Deckung bringen. Nur eine Kisten passt in den Kofferraum, die
andere wird auf die Rückbank gewuchtet. Dann klemmt sich der Adept hinter das
Steuer des Nissan Starlight und gibt
Gas.
Mi, 11.06.59,
14:00 Uhr – Seattle, Bellevue – Laden der Taliskrämerin Carlisle
Die
Runner haben ihren Job erledigt und treffen sich – nachdem die erste Wut
verdaut wurde – vor dem Geschäft ihrer Miss Johnson,
der Taliskrämerin und Bekannten des wohl verblichenen Magiers Xanatos.
Darkblade
betritt das Geschäft als erster und mit einem Fingerzeug deutet Carlisle ihm,
dass er noch zu warten hat. Sie ist gerade mitten in einem Verkaufsgespräch mit
zwei hellhäutigen Elfen, die dunkelblaue Anzüge tragen und nach ordentlich
Kohle auf dem Konto aussehen.
Dann
ist es endlich soweit, aber die kurze Zeit hat ausgereicht, um das Blut in den
Adern des Adepten wieder zum kochen zu bringen. Mit letzter Fassung bittet er
die junge Frau, den Laden doch kurz zu schließen, dann platzt es aus ihm
heraus. Wutentbrannt knallt er ihr die vor grünem Schleim triefende Kiste auf
den Tresen. „Was war das?!“ bellt er die Taliskrämerin an und zetert munter
drauf los. Doch so langsam fällt ihm auf, dass die Bestürzung seiner Gegenüber
wohl echt ist und auch sein emphatisches Gespür sagt ihm dies.
„OK“,
denkt er sich und sieht ein, dass hier nicht nur das Team über den Inhalt der
Kiste im Unklaren gelassen wurde. Carlisle hatte die Kiste selber nur zur
Verwahrung in der Garage deponiert und zeigt sich von der Existenz des
Drachenbabys ebenso überrascht wie die Runner. Die Nachricht vom Tode des
Elfenmagiers nimmt sie traurig auf, dennoch bekommt das Team seine vereinbarte
Bezahlung – auch wenn Darkblade sie erst wieder an die mit Xanatos telefonisch
vereinbarte Prämie erinnern muss. So wechseln 80.000 Nuyen den Besitzer
und Gimli, der Leopard-Schamane, kann den erbeuteten Ritualdolch des
Magierzirkels für weitere 100 kY an die Frau bringen. Allerdings in zwei
Monatsraten zu je 50.000 Nuyen. Die Runner einigen sich darauf, die Summe
in einen Pool einzuzahlen und gründen damit endlich einmal eine Teamkasse.
Nach
dem Besuch wird das Geld gleichmäßig unter den Runnern aufgeteilt und mit
einem kleinen Gedenken an Xanatos fließt dessen Anteil ebenfalls an die
Teammitglieder. Die Verletzung von Darkblade (noch M-Schaden) zeigt sich nun
auch wieder. Zähneknirschend sieht er die Notwendigkeit einer weiteren
Ruhepause ein, die ihn die nächsten drei
Tage auf die Couch verbannt. Die Hiebwunde ist sehr gut verheilt und dank
der Heilkünste des Schamanen bleibt nur eine winzige Narbe zurück.
Die
Runner ziehen sich dann wieder in ihre Unterkünfte zurück und verbringen die
Abende allein oder im „Old Spice Club“, dessen Besitzer und
Barkeeper ihnen auch immer wieder ein paar Aufträge verschafft.
Die
Gestaltwandlerin war mit ihrem Angriffskünsten auf dem Leuchtturm nicht
zufrieden und trainiert ihre Fertigkeiten im Nahkampf aus (Waffenlosen Kampf -6,
12 Karma, 42 Tage), bis sich nur noch die besten mit Slitch messen können.
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Prolog II -
Mi, 11.06.59,
06:50 Uhr – Seattle, Everett – Leuchtturm
Xanatos
dämmert mit tödlichen Verletzungen im geheimen Keller des Leuchtturms dahin.
Sein Lebensfunke, der eigentlich verloschen sein sollte, glimm noch und der Elf
zeigt sich zäher als gedacht. Sein Notfall-Armband von Doc Wagon
ist im Laufe des letzten Gefechts von einer Kugel getroffen worden und die
Einsatzzentrale geht beim Ausbleiben der Daten immer von einem größtmöglichen
Unfall aus. Auch der Abgleich mit den Meldunge von Lone Star über eine Schießerei in dem Gebiet lässt das
Schlimmste befürchten. So ist nur wenige Sekunden später ein Fast-Response-Team
unterwegs und fliegt den Leuchtturm in einem Hubschrauber von der Küste her an.
Die
Einsatzsicherungsspezialisten treffen auf keinen Widerstand
und nach kurzer Zeit entdecken sie auch den Zugang zum Gewölbekeller, in
dem Xanatos recht lebloser Körper liegt. Die Notärzte kümmern sich mit aller
Erfahrung um den Magier und können in dieser Situation auch keine Rücksicht
auf die magischen Fähigkeiten des Elfen nehmen. Die beiden großkalibrigen
Kugeln in der Brust des schwerstverwundeten Zauberers verhindern jegliche
Erstversorgung. Xanatos wird daher so schnell wie möglich in den Helikopter
gebracht und in das nächstgelegene Notfallkrankenhaus geflogen.
Dort
wird er erfolgreich operiert (kein Magieverlust) und erholt sich ausgesprochen
gut. Die Mediziner hoffen auf eine baldige Genesung und bringen ihn in einem
Zimmer auf der Intensivstation unter. Der Spaß wird ihn eine gute Stange Geld
kosten, denn der Rettungseinsatz schlägt mit 5.000 Nuyen zu Buche. Ganz zu
schweigen von der kostenpflichtigen Reanimation, die mit weiteren 8.000 Nuyen
auf der Rechnung stehen wird, natürlich zuzüglich der Kosten für den
Aufenthalt im Krankenhaus.
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Bin ich hier richtig? -
Fr,
04.07.59, 21:00 Uhr – Seattle, Snohomish – Bar „Old Spice“
Die
Runner sitzen – wie die Tage vorher – in ihrer Stammkneipe und hauen die
hart verdienten Nuyen auf den Kopf. Darkblade und Gimli versuchen immer wieder,
Slitch etwas Manieren beizubringen, doch dies schlägt zu Shortys Erheiterung
fast immer fehl. Am Freitag Abend stellt ihnen Old Spike, der Ork, eine Runde Freibier auf den Tisch und erkundigt
sich, ob das Team wieder bereit für einen Job ist.
Die
müßige Zeit des Nichtstun wird den meisten langsam langweilig und so nicken
alle Viere, während die Nasen tief im Soybier verschwinden. Spike setzt sich
kurz mit an den Tisch und gibt die Infos weiter. Sie sollen sich am morgigen
Samstag um 20:00 Uhr in der Bar „3-15“ in der Renraku Arkologie mit
einem Mr. Silver treffen.
„Ha!“,
meint Darkblade bei der Erwähnung des gigantischen Bauwerks. Die Arkologie flößt
ihm ein unerklärliches Unbehagen ein und auch der Rest der Truppe ist nicht
begeistert. Allerdings eher wegen dem öffentlichen und exponierten Platz des
Treffens, als wegen irgendwelcher düsteren Vorahnungen. Dennoch gibt man zu
Verstehen, dass man interessiert ist und so geht der Ork wieder in eines der
Hinterzimmer um den Deal festzumachen.
Fr,
04.07.59, 23:30 Uhr – Seattle, Snohomish – Bar „Old Spice“
Das
Old Spice kann heute schon früh Schluss machen. In der Nachbarschaft ist
eine ziemliche Sause organisiert worden und das Stammpublikum und die wenigen
Gelegenheitsgäste sind zu der Straßenparty abgewandert. Eine halbe Stunde vor
Mitternacht summt das Telekom und der Ork nimmt gelangweilt den Anruf entgegen,
wird dann aber umgehend hellwach.
Am
anderen Ende der Matrixleitung lächelt ihn Xanatos an – und zwar putzmunter,
wie es scheint. Der erste Gedanke an ein simuliertes Bild des Magiers hält dem
zweiten Blick nicht stand und freudig überrascht begrüßt Spike den tot
geglaubten Elfen. Nach einem kurzen Palaver wägt er ab und schickt den Runner
ebenfalls ins „3-15“. Dieser dankt und verabschiedet sich bis auf weiteres.
Sa, 05.07.59,
19:00 Uhr – Seattle, Downtown – Renraku Arkologie
Zu
viert tauchen die Runner eine gute Stunde vor dem Termin am Haupteingang der
Arkologie auf. Das gewaltige Bauwerk reicht buchstäblich bis in den Himmel und
die mächtigen Eingänge wirken aus der Entfernung wie kleine Löcher in einem
Termitenhügel. Die Durchgänge in das riesige Einkaufszentrum sind gut bewacht
und als der kleine Schamane den Scanner durchschreitet, wird er prompt vom
Wachpersonal aufgehalten. In einem
der Nebenzimmer wird er dann noch einmal gefilzt und muss seinen Ares
Predator II abgegeben. Immerhin wird er nicht wieder rausgeworfen und
kann noch froh sein, nicht in Handschelle abgeführt zu werden.
Besorgt,
aber nicht ohne Schadenfreude, folgt Darkblade dem Gnomen nach kurzer Zeit und
atmet innerlich auf, als die Scanner ruhig bleiben. Die mitgeführten Waffen
waren zu schwer zu orten und auch der Rest des Teams gelangt ohne weitere
Probleme in die Arkologie.
Ihr
Ziel ist der Club „3-15“ und wie der Name schon sagt, befindet sich dieser
in der 3.Etage, im zweiten Stockwerk über dem Erdgeschoss. Dort angekommen fällt
dem Adepten sofort die hochgewachsene Gestalt an der Theke auf. Ein Elf wie er
und mit einer so vertrauten Gestik. „Kann es sein?“, fragt sich Darkblade
und nährt sich vorsichtig dem auffälligen Gast. Und tatsächlich, es ist
Xanatos, der tot geglaubte Magier. Dieser begrüßt den Adepten und die anderen
Runner, dann widmet er sich seinem Drink und gibt an, von Old Spike hierher
geschickt worden zu sein.
„OK“,
denken sich die anderen Teammitglieder und fragen sich insgeheim, wieso der
leblose Magier nun doch wieder quicklebendig unter ihnen weilt. Aber so, oder
so, ein Magier kann auf dem folgenden Run nicht schaden und sie nehmen ihn
wieder in ihre Mitte.
Darkblade
ist aber misstrauisch genug, und nimmt die Aura des Elfen mit seinem
emphatischen Gespür unter die Lupe. Erschreckt weicht er unter der aggressiven
Ausstrahlung zurück und hält kurzzeitig die Luft an. Dann atmet er durch und
beäugt Xanatos noch skeptischer als zuvor.
Da
sich keine zwingenden Gründe gegen die Teilnahme des Magiers finden, fragt man
den Barkeeper Hendrick nach einem Mr. Silver.
Dieser nimmt die Bande kurz in Augenschein und deutet dann auf eine der
seitliche Türen. „Im Blauen Raum“ nuschelt er und putzt weiter seine Gläser.
Sa,
05.07.59, 20:00 Uhr – Seattle – Renraku Arkologie – Blauer Raum im Club
„3-18“
Da
sitzt er nun. Ihr Auftraggeber. Cool und gelassen winkt Mr. Silver die Runner
herbei und bittet sie, es sich doch auch in einem der großzügigen Ledersessel
bequem zu machen. Vor ihm liegt ein kleiner Stapel Aktenmappen und im Glas
schwappt noch ein Rest Wasser. Der Kerl ist wohl Mitte Vierzig, dunkelbraunes
Haar und hat ein völlig nichtssagendes Gesicht. Also ein Typ, den man bereits
vergisst, bevor man ihn richtig wahrgenommen hat.
Silver
kommt dann auch gleich zum Geschäft. Die Runner sollen eine prominente Person
entführen und einige Tage sicher verwahren. Der Zielperson darf dabei kein Leid
zugefügt werden, sie soll lediglich für einige Tage von der öffentlichen Bühne
verschwinden. Der Lohn für diese Aufgabe beträgt satte 300.000 Nuyen für
das Team.
„Uff“
– Die Runnern kommen ins Grübeln. Schon öfters sind sie für weniger zu
Klump geschossen worden. Darkblade steht kurz davor, den Job dankend abzulehnen,
doch dann raufen sie sich zusammen und nehmen den Auftrag in Anbetracht der großzügigen
Entlohnung an.
Ihr
Opfer ist kein geringerer als David Hague,
Richter am Konzerngerichtshof. „Oh je, oh je“ denken sich da einige am
Tisch, doch was hatte man erwartet. Den Pizzabäcker um die Ecke – wohl kaum.
Mr. Silver teilt die Mappen aus und in jeder befindet sich eine Holografie
der Zielperson und einige wichtige Daten zu ihrem Auftrag. Hague wird am 11.September, also in sechs Tagen, mit dem Suborbital
aus Tokyo um 21:45 Uhr in Seattle landen. Normalerweise wird er dann mit
einer Limousine samt Begleitung in Richtung Innenstadt fahren und dort sein
schwer bewachtes Hotel aufzusuchen.
Ihr
Johnson schlägt vor, den Überfall auf dem Weg zwischen Sea-Tac und Downtown zu
arrangieren, aber hält auch andere Optionen für machbar. Ziel der Operation
ist schließlich ein Safehouse in Redmond, dessen genaue Adresse erst nach dem
Zugriff übermittelt werden soll. Nun liegt es in der Hand der Runner, sich
weitere Gedanken darüber zu machen.
Als
das Team den Vorschuss anspricht spendiert Mr. Silver erst 100.000 Y
und lässt sich dann noch weitere 10.000 Y herauskitzeln. Als Bonbon bietet
er ihnen an, Ausrüstung zum Einkaufspreis zu beschaffen und fordert die Runner
auf, kurze Listen zusammenzustellen, er wird sein möglichstes tun, um das Gewünschte
zu besorgen.
Das
lassen sich die Samurai nicht zweimal sagen. Rasch füllt sich die Schreibfolie
mit Spielzeug, dass sonst nur die Spezialeinheiten der Megakonzerne und
Regierungen in die Hände bekommen. Doch Mr. Silver nimmt die Folien
trocken entgegen, wirft je einen kurzen Blick darauf und nickt mehrmals
bedeutungslos. Schließlich dankt er denn Runnern und bietet ihnen an, den Rest
des Abends auf seine Rechnung zu verbringen, doch die Arkologie ist ihnen nicht
geheuer und so verlassen sie den Club kurz nach ihrem Johnson.
Sa, 05.07.59,
22:00 Uhr – Seattle – Unterwegs
Noch
auf dem Weg zurück zu ihren Buden entbrannt ein kurzes Wortgefecht zwischen
Darkblade und Xanatos. Der Magier hatte bei seiner „Bestellung“ auf Beschwörungsmaterialien
für Erdelementare verzichtet, was dem andere Elfen nicht so recht zu passen
schien. Er hätte gern eines als Rückendeckung und hält diese für sinnvoller
als Feuerelementare. Doch nach einem langen hin und her erklärt Xanatos
trotzig, dass er keine Erdelementare (mehr) beschwört und basta! Dem Adepten
bleibt nichts anderes übrig, als diese Aussage zu schlucken.
Darkblade
hakt das Thema ab und wirft sich an sein Handy. Er ruft Old Spike an und bittet ihn, den Ork-Rigger vom vorletzten Run anzuheuern und fragt zudem nach, ob er
Kontakte zu einigen LKW-Fahrern hat. Spike meint, dass er sich drum kümmern
werde und legt dann auf.
Der
nächste Anruf gilt Fastklick, dem
jungen und nervigen Decker. Zu seiner
Überraschung meldet sich mal nicht der Anrufbeantworter, sondern auch wirklich
ein Wesen aus Fleisch, Blut und Cyberware. Der Elf bittet ihn um ein kurzes
Dossier zu Ihrer Zielperson. Ohne spürbare Reaktion auf den prominenten Namen
„David Hague“ nimmt dieser den Auftrag entgegen und macht auch gleich klar,
dass dafür 1.000 Y fällig sind. Darkblade stimmt zu und erhält direkt im
Anschluss einen Rückruf von Old Spike. Der Rigger nimmt 10.000 Y für den
Job und steht ab sofort für das Team bereit. Nach der Übermittlung der
Handynummer quittiert der Adept diese , steckt sein Telefon wieder ein und verfällt
in dumpfe Überlegungen, wie man nun weiter vorgehen soll.
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Bescherung -
Mi, 09.07.59,
16:00 Uhr – Seattle – Snohomish
In
den vergangenen Tagen haben sich die Runner mit den Straßen und Wegen um SeaTac
vertraut gemacht. Die Sicherheitseinrichtungen und die drei Terminals machen
es nicht leicht, einen vernünftigen Plan auszuarbeiten.
Am
Nachmittag erhalten dann alle einzeln Telefonanrufe von Ihrem Mr. Johnson
und werden für 19:00 in eines der Lagerhäuser am Terminal 91 des
Zentralhafens von Seattle zitiert, um ihre bestellten „Waren“ in Empfang zu
nehmen.
Mi, 09.07.59,
19:00 Uhr – Seattle Downtown – Zentralhafen, Terminal 91
Die
Runner haben sich zusammen auf den Weg gemacht und sind gespannt und vorsichtig,
wie es sich bei solchen Transaktionen in der Vergangenheit durchaus bewährt
hat. Immerhin sollen Waren im Wert einiger zehntausend Nuyen den Besitzer
wechseln und bei den vorherrschenden Aktivitäten der Unterwelt wäre selbst
eine solch vergleichsweise kleine Ladung eine willkommene Beute.
Im
Schein der tiefstehenden Sonne betritt das Team besagtes Lagerhaus und findet
sich in einer großen Halle wieder, in der etliche Kisten gelagert werden.
Zwischen den mehr als 4 m hohen Stapeln wurde ein Bereich freigelassen, den
nun drei einfache Tische ausfüllen. Anwesend sind neben Mr. Silver noch
zwei Orks und eine Präsenz im Astralraum.
Gimli
checkt den Astralraum kurz ab und meldet die Anwesenheit eines Zauberers.
Xanatos, Shorty und Slitch äugen wachsam durch die Reihen von Kisten und halten
die beiden Orks im Auge, während Darkblade versucht, die Emotionen ihres
Johnson einzuschätzen. Doch die ganze Sache wirkt gut und so vertrauen alle auf
ihr Bauchgefühl und greifen nach den bereit liegenden Koffern. Mr. Johnson
nickt wohlwollend und weist die Runner auf die entsprechende Beschriftung hin,
die jeweils den Namen eines der Teammitglieder zeigt.
Xanatos
öffnet als ersten seinen Koffer. Auf der schwarzen Schale leuchtet das rote
H&K Logo und freudig blickt der hermetische Magier auf die nagelneue,
noch eingeschweißte HK Urban Combat,
inklusiver 5 weiterer Magazine für ADPS-Munition.
Zusätzlich findet er zwei kleine Plastikkästchen, in denen sich jeweils sechs
Beschwörungsmaterialien für Luft-, bzw. Feuerelementare befinden. Leider liegt
dem auch eine Rechnung über 17.400 Nuyen bei.
Vor
Gimli liegen zwei kleinere Koffer.
Darin ein Ares Predator II
mit Halfter und zwei Ersatzmagazinen, dazu eine 50er-Packung APDS
im passenden Kaliber. Der Schamane guckt kurz und widmet sich dann dem zweiten
Behälter. In diesem liegt ein kleines Medaillon, dass er mit großen Augen als
den gewünschten Zauberfokus für
Kampfzauber (Stufe 1) erkennt. Entsprechend hoch auch die
Rechnung. Der Zettel weist ihn auf stolze 75.000 Nuyen hin.
Slitch
war wie immer bescheidener. Der einzelne Koffer enthält lediglich eine Packung APDS im Kaliber 10mm für die Savalette Guardian
der Gestaltwandlerin.
Der
größte Berg türmt sich vor Darkblade auf. Auch hier liegt eine schwarzer
Koffer mit dem Logo von H&K. Dieser enthält eine brandneue HK Urban Enforcer mit 5 Ersatzmagazinen für ADPS-Munition.
In einem weiteren Koffer liegen vier 20er Schachteln mit insgesamt 40 30mm IPE-Schock-Minigranten,
sowie jeweils 20 normalen Granaten der Klassifizierung IPE-HE und IPE-Schock.
Dazu kommt ein kleiner Koffer mit je 2 Streifen Magazinen für 10mm
APDS-Munition, bzw. ExEx-Munition, also im passenden Kaliber für die Savalette.
Die Rechnung reicht auch hier für ein vernünftiges Auto, es sind immerhin
satte 17.000 Nuyen.
Schlussendlich
nimmt sich noch jeder für 6.500 Nuyen einen der bereitgelegten leichten
Sicherheitspanzer mit Helm und
probiert diese kurz an. Wie immer bei solchen Aktionen zeigt Slitch wenig
Schamgefühl und veranlasst die sonst doch so coolen und regungslos dastehenden
Orks zu eine eindeutigen Reaktion. Im Angesicht der sich entblößenden
Weiblichkeit weiten sich selbst die Cyberaugen der beiden Begleiter und auch Mr. Silver
kann sich ein anerkennendes Schmunzeln nicht verkeifen.
Nach
dieser kurzen, erotischen Einlage ist das Treffen auch beendet. Die Runner
packen die Sicherheitspanzer wieder ein und verstauen ihren neuen Krimskram im
Wagen. Dann fahren sie zurück zu ihren Wohnungen und verabreden sich – bis
auf Xanatos – noch ins Old Spice.
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Vorbereitungen -
Do, 10.07.59,
tagsüber – Seattle – Snohomish – Wohnungen der Runner
Der
Magier hat noch am Vorabend damit begonnen, magische Unterstützung zu beschwören
und bereitet sich in seiner Unterkunft auf die Anrufung der Elementargeister
vor. Bis zum frühen Morgen hat er 2
Luftelementare (2x Stufe-6, 2 und 3 Erf.) unter seine
Herrschaft gezwungen und wiederholt das Ritual am folgenden Nachmittag noch
einmal. Danach schuldet ihm auch noch ein Feuerelementar
(Stufe-6, 3 Erf.) seine Dienste. Danach schickt er die drei Wesen auf Abruf
zurück in ihre Metaebene und haut sich aufs Ohr, um sich richtig auszuschlafen.
Unterdessen
meldet sich auch der Decker bei Darkblade. Fastklick hat wenig Neuigkeiten über
David Hague zu vermelden, die nicht auch schon in den Unterlagen von Mr. Silver
zu finden waren. Etwas enttäuscht überweist der Adept die 1.000 Y und
telefoniert anschließend mit dem Rigger. Nach einigem Hin und Her einigen sich
beide darauf, den Turm des Citymasters durch einen größeren zu ersetzen. Dieser kann dann
zwar nicht mehr getarnt werden, aber da der Elf das Fahrzeug als Fluchtfahrzeug
in die Planung eingebaut hat, ist ihm die erhöhte Feuerkraft wichtiger. Nach
Auskunft des Riggers verfügt der andere Turm über eine Automatikkanone und vier Raketenstarter – eine Tatsache, die Darkblade ein zuversichtliches Grinsen
entlockt.
Der
Leopard-Schamane verbringt den Tag in seiner Medizinhütte und ruft sein Totem
an. Der Gnom nützt die Zeit und bindet den neu erworbenen Zauberfokus (Stufe-1,
3 Karma). Danach probiert er das Medaillon gleich aus und erfreut sich der
gewachsenen Macht seiner Kampfzauber. Auch der neue Predator II wird in
einer leerstehenden Halle kurz getestet und für gut befunden.
Gegen
Ende des Tages flattert dann noch eine schlechte Nachricht per Matrixnetzwerk in
die Wohnungen der Runner. Old Spike trommelt das Team in einer
Konferenzschalte zusammen und informiert sie darüber, dass im „Spice“ zwei
Typen aufgetaucht sind, die sich nach einigen der Runner erkundigt haben. Der
Ork verspricht, weiter auf verdächtige Personen zu achten und wünscht dem Team
eine gute Nacht. Die Runner haben sich – soweit möglich – gut vorbereitet,
denn morgen soll es endlich los gehen.
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Eine ungewöhnliche Landung -
Fr, 11.07.59,
21:30 Uhr – Seattle – „Sea-Tac“ und Umgebung
Es
ist soweit. Der Tag X ist angebrochen und die Runner haben ihren Plan ausgetüftelt.
Sie wollen David Hague am Flughafen abfangen und vorerst nur verfolgen. Nach
Auskunft von Mr. Silver wird die Limousine mit ihrer Zielperson das
Terminal über den North Exit Drive verlassen und der Route-518
folgend auf die Interstate-5 auffahren. Dort wollen die Runner einen Stau
verursachen und den Wagen des Richters zum Stoppen zwingen. Über die Abfahrt
auf die Route-599 erfolgt dann die Flucht mit dem dort in der Nähe
geparkten Wagen des Riggers.
Soweit
der Plan. Kurz vor halb zehn Uhr Abends haben sich die Mitglieder des Teams in
der großen Halle des Hauptterminals versammelt. Alle bis auf Slitch, die in
ihrer Adlergestalt die I-5 abfliegt und nach und nach die Überwachungskameras
zwischen den beiden Anschlussstellen sabotiert. Die Runner hoffen, das ein
verirrter Seeadler hier wenig Aufmerksamkeit erzeugt. Ihr technisches Verständnis
reicht aus, um an den Masten der Videoüberwachung die Kabel oder gleich das
ganze Gehäuse zu demolieren.
Im
Terminal schauen die Runner inzwischen gebannt auf die Anzeigen mit den
Flugdaten. Der Magier hat sich unterdessen mit der U-Bahn-Verbindung zum
Besucherpark am Nord-Satelliten begeben und hält dort Ausschau nach evtl.
Gegnern. Einen Versuch, das Gelände astral zu überfliegen, hat er sofort
wieder abgebrochen. Die Wachgeister und Schutzelementare der Sicherheit sind
doch sehr zahlreich und er will keine unnötige Aufmerksamkeit erregen.
Fr, 11.07.59,
21:45 Uhr – Seattle – „Sea-Tac“ und Umgebung
Fünfzehn
Minuten später bricht das schleichende Chaos aus. Xanatos kann von seiner
Position aus sehen, wie etliche Streifenwagen auf das Vorfeld fahren. Nur wenig
später folgen Kolonnen der Flughafenfeuerwehr und dann brechen alle Dämme. So
gut wie jedes Fahrzeug scheint unterwegs zu sein und auch jede einzelne
Warnlampe auf dem Gelände leuchtet nun grell in die Nacht. Da offensichtlich
irgendetwas schief gelaufen ist, rennt der Magier die Treppen hinunter und
erwischt gerade noch einen Wagen der Magnetbahn, die ihn zurück zum
Hauptterminal bringt.
Slitch
bekommt einige Kilometer weiter Nordöstlich von dem ganzen Trouble nicht viel
mit. Planmäßig hat sie die Kameras mehr oder minder geschickt deaktiviert und
landet neben der Straße, wo sie sich zurück in ihre Menschengestalt wandelt.
Dann zieht sie sich an, nimmt ihre Guardian und geht hinter den Absperrungen aus
Macroplast in Deckung. Wenn das vereinbarte Signal der anderen kommt, soll sie
hier, etwas hinter der Abfahrt, einen dichten Stau verursachen, der ihnen
Gelegenheit geben wird, die Limousine des Richters anzugreifen.
In
der großen Halle des Terminals haben sich die Verantwortlichen inzwischen
entschlossen, die anwesenden Personen zu informieren. Der Flug aus Tokio habe
Schwierigkeiten bei der Landung und es würden routinemäßige Vorkehrungen
getroffen. Keuchend erreicht kurze Zeit später auch der Magier wieder das Team
und als Darkblade gerade fragen will, was dieser gesehen hat, wird die Luft von
einem unheilvollen Dröhnen erfüllt. Die großen Glasscheiben der Fassaden
vibrieren sichtlich und dann spüren sie das Beben in den Beinen. Doch es ist
kein Erdbeben, sondern der in niedriger Höhe viel zu schnell dahinrasende
Suborbitalflieger, in dem ihre Zielperson eigentlich gerade landen sollte.
„Overshot“
hören sie nun durch die unzähligen Lautsprecher und der Adept kann mit seinem
emphatischen Gespür die aufkommende Panik des Mobs fühlen. Er winkt das Team
zu sich und zeigt nur in Richtung des westlich gelegenen Parkhauses, dann rennen
alle los. Xanatos kontaktiert im Laufen Mr. Silver und dieser zeigt sich
gut informiert. Da die Entführung mit dem Absturz der Maschinen erst einmal
gestorben ist, will ihr Johnson nun, dass sie David Hague und seinen Koffer aus
dem Wrack bergen, bevor die Sicherheits- und Rettungskräfte vor Ort sind. Er
bietet dazu von sich aus einen Hubschrauber an, den er dem Team zur Verfügung
stellt. Die Runner beordern diesen auf das Dach des Parkhauses und entledigen
sich auf dem Weg nach oben ihrer weiten Klamotten, mit denen sie ihre leichten
Sicherheitspanzer getarnt hatten.
Slitch
wartet in ihrer Deckung auf das Signal, als plötzlich von Westen her eine
Flammenkugel am Himmel auftaucht und über sie hinwegdonnert. Dutzende Autos
steigen auf die Bremse und verursachen mehrere Auffahrunfälle, als die Fahrer
das Phänomen am Himmel verfolgen. Dann steigt am Horizont eine Flammensäule
auf, gefolgt von einem lauten Donnerschlag. Nicht genau wissend, was da passiert
ist, ergreift die Runnerin die Chance und feuert wild auf einige Fahrzeuge, die
auf den noch freien Spuren unterwegs sind. Nach zwei leer geschossenen Magazinen
ist der Stau perfekt. Zum einen, weil die Wagen ramponiert sind, zum anderen,
weil deren Fahrer das Weite gesucht haben. Binnen kurzer Zeit stauen sich die
Wagen auf, etliche Personen steigen aus und schauen nach Osten, wo sich eine
gewaltige Feuersäule in den Himmel erhebt. Der Flieger muss irgendwo in Redmond
runter gekommen sein und schon kann man überall in der Gegend die Sirenen hören
und Blaulichter auf den Straßen erkennen. Um diesen Stau wird sich keiner mehr
kümmern, so gut wie alle Rettungs- und Einsatzwagen kennen momentan nur ein
Ziel, die Absturzstelle des Suborbitalfliegers.
Am
Parkhaus des Flughafens telefoniert Darkblade zur selben Zeit mit dem Rigger,
der immer noch an der Abfahrt auf die Runner wartet. Über das Trideo im Wagen
hat er inzwischen auch erfahren, dass ihr Plan eine unerwartete Wende bekommen
hat. Bei den verstopften Straßen kann er das Team unmöglich rechtzeitig
aufgabeln und soll sich deshalb auf eigene Faust zur Absturzstelle durchkämpfen
und dort die Runner treffen.
Sowohl
die wieder in einen Adler verwandelte Slitch, als auch der schwarze Hughes Airstar
ihres Auftraggebers erreichen kurze Zeit später das Dach des Parkhauses. Hier
hat sich ebenfalls eine lange Schlagen in den Parkgassen gebildet. Die Besucher
des Flughafens sind zu ihren Wagen geeilt und versuchen nun, das Parkhaus so
schnell wie möglich zu verlassen. Doch den einzig Erfolg versprechenden Weg
haben die Runner gewählt, den durch die Luft. Nur Sekunden nach der Landung
hebt der Helikopter wieder ab und bringt das Team nach Osten.
Gimli
prägt sich die Flugroute ein und projiziert in den Astralraum. Die Gestalt des
Schamanen fliegt nach Nordosten und spürt das Wrack der abgestürzten Maschine
in Redmond am Nordufer des Beaver Lakes
auf. Der Flieger ist in vier große und tausend kleine Teile zerbrochen. Das
Heck versinkt gerade noch brennend im See, während der vordere Teil nach einige
tausend Metern Rutschpartie relativ unversehrt am Fuß eines Hügel zum Stoppen
gelangt ist. Die Furche ist gesäumt mit brennenden Trümmerstücke, Koffern,
und Leichen. Der Astralraum bietet ein Bild des Grauens und erschüttert kehr
der Gnom in seinen Körper zurück.
Fr, 11.07.59,
22:00 Uhr – Seattle, Redmond – Absturzstelle
Durch
den Bericht des Schamanen weiß das Team nun, wo sie hinmüssen und da Richter
Hague höchstwahrscheinlich im vorderen Teil der Maschinen gesessen war, könnte
er noch unversehrt sein. Das Team scheint einen kleinen Vorsprung zu haben, denn
der Helikopter nähert sich dem Wrack als erster Hubschrauber überhaupt. Der
Pilot meldet, dass der Funk total überlastet sei und die Flugkontrolle über
dem Stadtgebiet zusammengebrochen sei. Alles was fliegt ist momentan unterwegs,
um zu helfen oder um ja nichts zu verpassen. Im Schutz des Tumults nähert sich
das Team von Süden und landet in etwas 100 m Entfernung zum Ziel in der Nähe
eines kleines Wäldchens.
Bevor
der Hubschrauber die Runner absetzt, können diese noch erkennen, dass sie doch
nicht die ersten am Unfallort sind. Ein deutlich als Doc-Wagon-Einheit gekennzeichneter Citymaster nähert sich der vorderen Ausstiegsluke, die sich nach
dem Crash in ca. einem Meter Höhe befindet. Gimli wechselt noch ein weiteres
Mal in den Astralraum über und erkundet die vordere Passagierkabine. Die Auren
der Passagiere sind ausnahmslos erloschen. Er schwebt kurz durch die Kabine und
hofft, den Richter zu entdecken, doch ist ihm dies im Astralraum nicht möglich.
Dann wird die Luke geöffnet und zwei Mann des Rettungsteams steigen hindurch.
Sie gehen die Sitzreihen ab und untersuchen jeden der Toten kurz, als ob sie
jemanden besonderen suchen.
Der
kleine Schamane kehrt zum Team zurück. Das Timing war perfekt, denn Darkblade
und Shorty stehen schon mit gezückten Waffen in der geöffneten Tür des Airstar,
der nur noch wenige Zentimeter über dem Boden schwebt. Direkt dahin springt
Xanatos aus dem Hubschrauber, gefolgt von Slitch und dem der Gnom, der
augenblicklich den Präriegeist des Landstichs beschwört.
Der
Helikopter hat noch nicht wieder abgehoben, da stürmt das Team auch schon los
in Richtung des abgestürzten Flugzeuges. Die Rettungskräfte am Wrack haben die
Ankunft der Runner mitverfolgt und zwei Mann des vermeintlichen HTR-Teams von Doc-Wagon
heben ihre Maschinenpistolen und legen auf die Neuankömmlinge an.
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Behandlungsfehler -
Fr, 11.07.59,
22:03 Uhr – Seattle, Redmond – Absturzstelle
Das
Team stürmt vorwärts und hofft, dass die Leute von Doc-Wagon schon nicht zu
aggressiv vorgehen werden. Doch die beiden „Gefahrenentschärfer“ mit den
MPs im Anschlag lassen nichts gutes ahnen. Als sich dann auch noch der Geschützturm
mit der Doppellafette in Richtung der heranstürmenden Runner dreht reicht es
Darkblade aber doch.
Noch
im Laufen feuert er aus dem Unterlaufgranatwerfer zwei Mini-Granaten auf die
noch etwa 70 m entfernten Gegner ab. Die Explosionen werfen die beiden Männer
um und fügen ihnen beachtlichen Schaden zu (2x S-Schaden), was den Adepten
nicht davon abhält, noch eine dritte Granate hinterher zu schicken. Doch diese
war schlechter gezielt und detoniert weit abseits der am Boden liegenden Männer
(2x +L). Gimli, der bereits zehn Meter zurückgefallen ist, ruft den Geist
und befiehlt ihm, diesen verflixten Geschützturm zu zerstören. Der Geist bestätigt
und taucht kurze Zeit später am Fahrzeug wieder auf.
Auch
der Magier hält den Zeitpunkt für gekommen, die magische Kavallerie zu rufen.
Er befiehlt seine drei gebundenen Elementare zu sich und spürt deren machtvolle
Präsenz im Astralraum. Die anderen Runner verzichten auf Aktionen, sondern
versuchen nur, so schnell wie möglich die Distanz zum Wrack zu überbrücken.
Slitch und Shorty haben bei dieser Entfernung mit den schweren Pistolen ohnehin
keine Chance, im Laufen einen Treffer zu landen.
Dann
rattert das leichte Maschinengewehr
auf der anderen Seite los und einige der Kugeln treffen die vorneweg laufenden
Runner Darkblade, Slitch und Xanatos. Die Waffe ist mit Betäubungsgeschossen
geladen und dennoch erwischt es die Gestaltwandlerin so heftig, dass diese zu
Boden geht (T-Bet.), während der Magier lediglich einige blaue Flecken (L-Bet.)
hinnehmen muss. Der Adept dankt dem Sicherheitspanzer, wirft sich mit einem
gewagten Hechtsprung ins Gras und robbt in Deckung. Xanatos hingegen läuft
weiter und befiehlt dem Feuerelementar (Kraftstufe-6), im Innenraum des Wagens
zu manifestieren um dort alles zu verbrennen und zu vernichten.
An
eben jenem Citymaster verschwindet plötzlich die manifestierte Gestalt des Präriegeistes
und der Schamane verspürt gleichzeitig den Verlust des gerufenen Dieners.
Wahrscheinlich wurde die magische Kreatur von einem Zauberer der Gegenseite
gebannt. Der Gnom flucht frustriert vor sich hin, nimmt weiter die kurzen Beine
in die Hände und versucht zusammen mit der Menehune nicht den Anschluss zu
verlieren.
Der
Schütze im Citymaster hält weiter munter auf die heranlaufenden Runner. Er
erwischt den Adepten nur mir einem Streifschuss und verfehlt Shorty gänzlich.
Nur der hochgewachsene Elfenmagier fängt sich erneut ein paar Kugeln ein
(+L-Bet.). Dann muss er von seinem Feuerelementar erfahren, dass das Fahrzeug
der Gegner mit einer astralen Barriere
geschützt ist, die das Geistwesen nicht durchdringen kann.
Gimli
wird der Kugelhagel nun auch zu dicht und er wirft sich nur wenige Meter von
Darkblade entfernt zu Boden. Da es für seine Predator II immer noch zu weit
ist, konzentriert er sich und ruft einen weiteren Präriegeist zu Hilfe, während
der Elf neben ihm versucht, den Geschützturm mit der APDS-Munition zu beharken,
doch noch will sich trotz einiger gut platzierter Treffer kein Erfolg zeigen.
Shorty
hat nun auch die Höhe der im Gras liegenden Runner erreicht und stürmt weiter
hinter dem Magier her, der seinem Elementar nun befiehlt, den Geschützturm
anzugreifen. Vielleicht wäre es klüger gewesen, sich ebenfalls irgendwo
Deckung zu suchen, denn als Konsequenz des zwar wagemutigen aber nicht sehr
klugen Verhaltens werden sowohl Xanatos (+L, M-Bet.) als auch die Menehune
(L-Bet.) von den nächsten Salven erwischt – bei Verwendung normaler Munition
wären jetzt sicher schon einige der Runner zu Hackfleisch verarbeitet worden.
Da
das Abwehrfeuer einfach zu heftig wird, beschließt der Schamane, es mit einem
subtileren Trick als dem Frontalangriff zu versuchen. Er befiehlt dem Präriegeist,
das Team mit seiner Kraft der Verschleierung zu tarnen und bereitet sich
schon mal auf den nächsten Sprint vor, mit dem das Team die verbliebenen 40 m
zum Flugzeugwrack überwinden muss.
Doch
der gegnerische Magier ist aufmerksam und ändert ebenfalls seine Taktik. Da er
sich gerade nicht um angreifende Geister kümmern muss, nimmt der die Runner mit
einem heftigen Manaball (Kraft-5, S) unter magisches Feuer, doch der Spruch
verpufft wirkungslos.
Dann
heißt es „Auf, Auf!“ und die Runner stürmen erneut vorwärts. Von den
beiden erledigten Gegnern am Heck des Citymasters geht keine Gefahr mehr aus,
die bewegen sich keinen Millimeter mehr. Dann manifestiert unter dem bösen
Grinsen des Elfenzauberers auch endlich der Elementar in einer Flammensäule und
stürzt sich auf das Geschütz.
Doch
der feindliche Magier ist immer noch aktiv und schleudert dem Team einen zweiten
Manaball (Kraft-5, S) entgegen, der diesmal mit deutlich besserer Wirkung
sein Ziel trifft. Xanatos wird schwarz vor Augen (+S-Bet., KO) und mit
einem Stöhnen fällt er vornüber ins Gras. Auch Darkblade gibt einen gedämpften
Schrei (S-Bet.) von sich, lässt die Waffe fallen und taumelt zu Boden. Doch er
ist noch bei Bewusstsein und kramt eilig ein Stim-Patch aus dem gepanzerten Anzug und drückt es sich an den
Hals. Sogleich spürt er die belebende Wirkung des biochemischen Cocktails und
rafft sich wieder auf.
Gestärkt
durch das Patch erreicht der Adept dann mit den nächsten Schritten den
Citymaster, der etwa 10 m vom Wrack des Flugzeuges entfernt angehalten hat.
Er greift sich eine der Granaten an seinem Schultergurt, packt die Hecktür des
gepanzerten Fahrzeugs und öffnet diese mit einem Ruck. Er hat Glück, denn die
Tür ist nicht verriegelt und so sieht er sich einem überraschten Gegner gegenüber,
der aber rasch reagiert und beschwörend die Arme hebt. Darkblade führt seine
Bewegung schneller zu Ende und wirft die scharf gemacht Granate aus dem
Handgelenk in den Laderaum des Wagens. Der Zauber des Magiers schlägt dann auch
noch fehl und der Adept nimmt die folgende Detonation der Granate (S-Schaden)
mit Genugtuung zur Kenntnis.
In
seinem Rücken rennen Shorty und Gimli weiter auf das Wrack zu und sind kurz
davor, den am Boden liegenden Elfenmagier zu erreichen. Doch der Rigger des
anderen Einsatzteams hält weiter dagegen und deckt die beiden Runner mit
Gel-Geschossen ein, die aber nur beim Schamanen Wirkung zeigen (L-Bet.). Endlich
bei Xanatos angekommen, wirft sich der Gnom in Deckung und kramt seinerseits
zwei Stim-Patche aus den Außentaschen seiner Panzerung. Er verabreicht eines
davon dem Magier (Stufe-3) und robbt dann zum leblosen Adlerkörper von Slitch,
dem er ebenfalls eine der Erleichterung der modernen Medizin (Stufe-3) aufdrückt.
Nachdem
der feindliche Zauberer ausgeschaltet ist, widmet sich Darkblade dem Geschützturm.
Er stellt den Granatwerfer auf Aufschlagzündung und nimmt das leichte MG
unter Feuer. Die Granate trifft präzise, die folgende Explosion schwärzt den
Turm beachtlich. Doch einen reellen Schaden scheint dies nicht zu verursachen,
denn der Lauf schwenkt nun ungehemmt in seine Richtung. Rasch springt er einen
Schritt nach hinten und nimmt so das Heck des Fahrzeugs als Deckung. Doch der
Rigger ist kein Anfänger und legt kurzerhand den Rückwärtsgang ein. Dann gibt
er kurz Gas und nur mit Mühe entgeht der Elf der Citymaster-Ramme. Trotz des
rettenden Sprungs rollt ihm der Wagen dennoch mit einem der Reifen über den Fuß.
Fluchend hüpft der Adept einmal im Kreis, besinnt sich dann und entert den
Wagen flugs durch die immer noch offene Hecktür.
Xanatos
rappelt sich unterdessen wieder auf und sieht, wie Shorty und Gimli, der gleich
wieder losgelaufen ist, den Abstand zum Wrack weiter verringern. Schmerzlich
wird ihm bewusst, dass seine Elementare nicht mehr da sind. Als ihn die Kugeln
niedergestreckt haben, hat er die Kontrolle über die Geister verloren. Da sie
nicht frei geworden sind, haben sie sich wohl auf ihre heimischen Metaebenen zurückgezogen.
Mit einem lauten Fluch auf den Lippen trauert er kurz den 18.000 Y für die
Beschwörungsmaterialien hinterher, und stürmt auch wieder vorwärts – dafür
wird jemand sterben müssen!
Der
Rigger fährt weiter rückwärts und dreht den Wagen nach links, so dass die
Hecktür nun genau auf die Ausstiegsluke des Flugzeugs zeigt. Darkblade vermutet
das Aussteigen der Gegner, die sich bislang im Flugzeug befanden und legt mit
seiner Urban Enforcer schon mal vorsorglich auf das dunkle Loch an. Auch
Gimli schätzt die Situation richtig ein und läuft einen linken Bogen, um den
Ausstieg wieder ins Gesichtsfeld zu bekommen.
Aus
dem zerschellten Rumpf tauchen nun – wie erwartet – die beiden übrigen
Gegner auf und feuern – schneller als erwartet – auf die Runner, besser
gesagt auf den Elfen im Heck des Citymasters, der auch mehrfach von den Salven
getroffen wird. Wiederum erleidet er dank der starken Panzerung keine
ernsthaften Verletzungen, muss der Vielzahl der Treffer aber dennoch Tribut
zahlen (L-Bet.).
Nun
legt Darkblade seinerseits an und schickt seine weit tödlicheren APDS-Geschosse
auf den Weg. Diese durchschlagen den Aluminiumrumpf und treffen einen der beiden
Gegner ziemlich exakt (S-Schaden). Der Rigger ist nach wie vor aktiv und lässt
den Wagen kurz anrucken, so dass der Elf seinen sicheren Stand verliert und auf
die Knie fällt. Der andere Gegner nutzt die Situation und verpasst Darkblade
erneut eine Salve Gel-Geschosse in die Seite (+L-Bet.).
Slitch,
die sich ebenfalls wieder aufgerappelt hat, wandelt in ihre Menschenform zurück
und nimmt ihre Ausrüstung auf und folgt den anderen. Xanatos hat unterdessen
zum Gnom aufgeschlossen. Als dieser in die noch stark blutunterlaufenden Augen
sieht zückt er ein weiteres Stim-Patch (Stufe-6) und reicht es dem Magier.
Widerwillig klebt sich der Elf das Pflaster auf den Hals und atmet dann doch
befreit auf. Das Feuergefecht zwischen der Luke und dem Citymaster ist
unterdessen noch voll im Gange. Die MPs der Gegner rattern ununterbrochen und
endlich kann auch der Schamane eine der Gestalten in den HTR Uniformen
erblicken.
Ohne
zu zögern spricht Gimli einen Zauber und kann den überraschten Gegner mit
einem Manablitz (Kraft-6, S) niederstrecken (T-Bet.). Mit einer
unansehnlichen, gestreckten einfachen Schraube stürzt dieser aus dem Einstieg
und fällt hart zu Boden. Vom Ausfall seinen Kumpanen abgelenkt geht der zweite
Gegner kurz aus seiner Deckung und kassiert dafür prompt eine Salve aus
Darkblades Enforcer. Die panzerbrechende Munition lässt ihm keine Chance
(T-Schaden).
Doch
der Elf kommt nicht zur Ruhe, denn nun gibt der Rigger wieder Gas und fährt
los. Der Einsatz ist für ihn gelaufen und Darkblade versucht ihn zum Aufgeben
zu überreden. Doch die Reaktion ist eindeutig. Die Servos an den Hecktüren
springen in Aktion und verschließen die Aufbauten wieder. Das deutliche Klicken
verrät zudem, dass die Verriegelung aktiviert wurde. Etwas verstört realisiert
der Runner nun, dass er eingesperrt ist und gibt fluchend einen Feuerstoß auf
die Trennwand zur Fahrerkabine ab. Doch diese ist gut gepanzert und bevor ihn
irgendwelche Querschläger verletzten, nimmt er den Finger lieber wieder vom
Abzug.
Die
anderen Runner haben die vier leblos daliegenden Gegner inzwischen erreicht und
können nur noch zusehen, wie der Rigger den Citymaster beschleunigt und dann
aus der Fahrertür springt. Nach einer Rolle kommt er wieder auf die Beine und läuft
zur Flucht nach Nordosten. Doch er hat die Rechnung ohne den Gnom gemacht. Gimli
visiert den Mann kurz an und schleudert dann auch ihm einen Manablitz hinterher,
den ihn stürzen lässt (T-Bet.). Der Wagen selber beschleunigt zusehends und hält
dabei auf einen Abhang im Osten zu.
Xanatos
und Shorty überzeugen sich indes davon, dass die vier Gegner auch wirklich
keine Gefahr mehr darstellen. Dann zerren die Runner die leblose Gestalt des
Richters aus der Luke des Flugzeuges. Die wohl falschen Doc-Wagen Mitarbeiter
hatten den Mann gefunden und zum Ausstieg geschleppt. Am Handgelenk von Richter
David Hague ist eine Kette befestigt, an deren anderem Ende sich ein matt
silbernen Koffer befindet. Der Magier askennt den Körper und muss den Tod ihrer
Zielperson feststellen. Nach einer kurzen aber heftig geführten Debatte, ob man
den Leichnam, oder nur den Koffer bergen soll, einigen sich die Runner auf den
Koffer. Flugs durchtrennt die Menehune die Kette und sichert damit erst einmal
die Beute.
Ganz
andere Probleme hat dagegen Darkblade. Der Adept wird im Laderaum des
Citymasters heftig durchgeschüttelt als das führerlose Gefährt über Stock
und Stein der Bruchkante entgegenfährt. Mittlerweile hat der Wagen fast 50
Sachen drauf und noch immer hat der Elf keinen Weg gefunden, eine der Türen zu
öffnen. Doch da kommt Slitch von Himmel gestürzt und landet auf dem Führerhaus.
Nach der Wandlung klettert die nackte Frauengestalt in einem waaghalsigen
Klettermanöver auf den Fahrersitz und tritt ordentlich auf die Bremse. Der
Wagen nickt vorne ein und würgt dann mit einem letzten Stottern den Motor ab.
Erleichtert
öffnet Darkblade die von Slitch freigegebene Tür und dankt der
Gestaltwandlerin. Dabei kann er es nicht lassen, einen Blick auf ihre gut
gebaute Figur der nackten Runnerin zu werfen, doch schon wandelt diese und
fliegt davon. Der Elf schaut dem Vogel hinterher und dann über die Schulter zu
dem im Wagen liegenden Magier. Mit einem bösen Blick hebt er die Enforcer, überlegt
kurz und drückt dann doch ab. Die Salve tötet den verwundeten Magier auf der
Stelle. Dann trabt er zurück zum Team, von dem er sich auf der Fahrt doch ein
paar hundert Meter entfernt hat.
Am
Wrack des Flugzeuges haben Gimli, Xanatos und Shorty inzwischen die Männer
durchsucht und keine besonderen Hinweise finden können. Der Magier hatte in der
Zwischenzeit den Helikopter gerufen, der nun auch gerade landet. Der Gnom konnte
vier Maschinenpistolen und zwei Koffer sicherstellen, die man mitnehmen will.
Die Menehune passt dagegen auf den Koffer des Richters auf und steigt als erste
wieder in den Airstar ein. Der Rest des Team wartet noch und überlegt, ob man
noch weitere Plünderaktionen durchführten soll, immerhin ist das hier die
erste Klasse eines Suborbital-Flugzeuges.
Darkblade
hat inzwischen den betäubten Rigger erreicht und verpasst ihm im Vorbeilaufen
noch einen ordentlichen Tritt für die Gefangennahmen. Dann ruft er den eigenen
Rigger an und fragt, wo dieser gerade sei. Der Ork entschuldigt sich und gibt
an, dass er im absoluten Mega-Stau stecke und keine Chance sieht, in der nächsten
Stunde bei den Runnern zu sein. Der Adept beordert ihn daraufhin nach Redmond,
wo er auf neue Anweisungen warten soll.
Schließlich
erreicht der Elf den Rest des Team und beendet die Diskussion mit dem Hinweis,
dass sich von Westen her ein weiteres Fahrzeug nähert. Diesmal ein echtes
Doc-Wagon Team. Und angesichts der leblos herumliegenden Gegner könnte man
dort leicht auf die falschen Gedanken kommen. Also steigen die Runner rasch in
den Helikopter und fliegen zu ihrem Treffpunkt nach Redmond.
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Rapport -
Fr, 11.07.59,
23:00 Uhr – Seattle, Redmond – Lagerhaus im neuen Zentrum
Auf
dem Weg kontaktieren die Runner ihren Mr. Johnson und berichten ihm, dass
sie den Koffer geborgen haben. Als Mr. Silver auf den Richter zu sprechen
kommt, gesteht Darkblade ihm, die Leiche am Wrack zurückgelassen zu haben. Ein
Blick auf das Sensordisplay zeigt an, dass diese Chance nun vergeben ist.
Mindestens vier Hubschrauber von Lone
Star befinden sich in dem Gebiet und eine Konfrontation mit diesen
Sicherheitskräften kann das Team nicht überstehen.
Ok.
Soweit so gut. Als der Hughes Airstar später gegen elf Uhr in einem engen
Hinterhof landet, können die Runner unter dem vorgezogenen Dach eines der
Lagerhäuser den Wagen des Ork-Riggers erkennen. Das Team wird hier von Harry,
dem Adjutanten von Mr. Silver, und einem namenlosen Troll empfangen.
Ihr
Mr. Johnson hockt an einem Tisch im ehemaligen Büro des Lagerverwalters
und bittet die Runner, sich doch ebenfalls zu setzen. Dann lässt er sich über
den Einsatz Bericht erstatten. Gegen Ende des Rapports hebt er unwillig die
Augenbraue und Mr. Troll spielt kurz mit seinen künstlich verstärkten
Muskelbergen, doch alles bleibt ruhig.
Silver
nickt und Harry holt insgesamt elf beglaubigte Credsticks hervor, die jeweils
mit 10.000 Y markiert sind. Darkblade zählt gerade die 110.000 Nuyen
ab und kontrolliert die Sticks, da sinken Xanatos und Slitch in ihren Stühlen
zusammen. Die Wirkung der im Gefecht verabreichten Stim-Patche hat nachgelassen
und ihre Körpern fordert die entsprechende Ruhe mit Zins zurück.
Mr. Johnsons
nimmt den Vorfall interessiert zur Kenntnis und packt seine Sachen zusammen. Er
will herausfinden lassen, wo sich die Leiche des Richters David Hague befindet
und das Team soll sich bereithalten, wenn es sich die zweite Hälfte ihres
Honorars noch verdienen will. Dann wünscht er allen eine gute Nacht, besteigt
mit seinen zwei Gefolgsleuten den Airstar und verschwindet.
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Leichenraub -
Sa, 12.07.59,
22:00 Uhr – Seattle, Snohomish – Wohnungen der Runner
Die
Telefone klingeln und Old Spike ruft das Team in einer Konferenzschaltung
zusammen. Mr. Silver hat in angerufen und mitgeteilt, dass sich das
gesuchte Objekt in einer Privatklinik in Kirkland,
einem Viertel von Bellvue befindet.
Die Klinik von Dr. Irwing liegt
in einem Wohnviertel mit einer AAA-Sicherheitsstufe und dürfte von dem anderen
Team bewacht werden. Ihr Johnson erinnert die Runner daran, so wenig Aufsehen
wie möglich zu verursachen und wünscht gutes Gelingen. Das Team sagt zu und
Spike wünscht ebenfalls einen guten Run!
Darkblade
wählt als nächstes die Nummer des Riggers und bestellt dem Ork, er solle das
Team am besten gleich einsammeln, da man sofort zuschlagen will. Xanatos
versucht es inzwischen erneut bei Fastklick,
doch der Decker scheint wirklich nicht daheim zu sein, denn wieder geht nur der
virtuelle Anrufbeantworter an die Leitung.
Ein
astraler Check der Klinik bringt die erste grobe Übersicht. Das bungalowähnliche
Gebäude misst etwa 10 x 20 m und liegt an einem kleinen Hang. Im
Westteil ist es ebenerdig zu erreichen, im Osten über eine Treppe zur Terrasse.
Das Grundstück hat eine Ausdehnung von 40 x 50 m und ist mit einer
zwei Meter hohen Mauer umgeben. Links und rechts schließen sich etwa gleich große
Grundstücke mit Einfamilienhäusern an, an der Rückseite ziehen sich die Gärten
einer Reihenhaussiedlung entlang. Insgesamt fünf, jeweils 4 m hohe
Kameramasten liefern Bilder des Geländes und sollen so für Sicherheit sorgen.
Sa, 12.07.59,
22:45 Uhr – Seattle, Bellevue, Kirkland – Privatklinik von Dr. Irwing
Die
Runner haben sich wieder ausgerüstet und erreichen etwa Viertel vor elf Uhr
abends die Siedlung mit der Klinik. Der Ork steuert den schweren Transporter
einmal um den Block und hält dann im Norden der Klinik am Rande der
Reihenhaussiedlung an. Dort huschen die fünf Gestalten – von denen eine eine
Leiter trägt – aus dem Wagen und einen schmalen Weg entlang, bis sie zwischen
einigen Büschen in der Dunkelheit verschwinden. Der Rigger fährt wieder los
und macht sich auf den Weg zur Südseite der Klinik, wo er in der Nähe der
Einfahrt wartet.
Diesmal
beschwört der Schamane gleich einen Stadtgeist (Kraft-5) und befiehlt ihm, das
Team zu verschleiern. Dann nickt der Gnom, und die Runner schleichen vorwärts.
Wenige Meter später hört Darkblade leise Stimmen und signalisiert dem Team,
dass es weiter zur Mauer vordringen soll. Der Elf selber schleicht sich in
Richtung der Geräusche und kann drei junge Erwachsene erspähen, die vor den
Resten eines Lagerfeuers sitzen und sich im Schein der Glut bei ein paar
Flaschen Soybier unterhalten.
Ohne
weiteres Aufsehen zu erregen kriecht der Adept zurück und trifft an der Mauer
wieder mit den anderen vier Runnern zusammen, die gerade die Leiter an die Wand
gelehnt haben. Xanatos klettert als erster über die Mauer und hält nach Wachen
Ausschau. Dann lässt er sich auf der anderen Seite herunter und signalisiert
den anderen, dass sie folgen können. Slitch zieht sich zur Freude der männlichen
Runner mal wieder hinter einem Gebüsch aus und packt ihre Ausrüstung in den
Rucksack, fliegt in Adlergestalt über das Grundstück hinweg und behält alles
im Auge.
Auf
der Veranda an der Südostseite sieht sie zwei Wachen, die es sich in den
Gartenmöbeln bequem gemacht haben. Die Tür zum Wohnzimmer steht offen und die
Gardine flattert im leichten Nachtwind. An der Mauer haben inzwischen auch
Shorty und Gimli das Hindernis überwunden. Als letzter zieht Darkblade dann die
Leiter hinter ihnen hoch und lehnt sie auf der anderen Seite wieder an.
Der
Adler wartet noch ein wenig, dann legt Slitch die Flügel an und stürzt sich
auf den ersten Gegner. Nur ein leichtes Rauschen kündigt den Angriff an und
erst im letzten Moment hebt die Wache den Kopf und brüllt überrascht auf. Dann
wird sie aus dem Stuhl geschleudert und scharfe Klauen ziehen eine rote Spur
durch ihr Gesicht (M-Schaden). Überrascht, aber leider nicht zu sehr, ziehen
beide Gegner schwere Pistolen aus den Gürteln, hocken sich in Deckung ab und
feuern auf den großen Vogel, der sie angegriffen hat.
Randolf und Jack T.
sind erfahrene Bodyguards und interessieren sich nicht groß für die Art eines
Gegners. Der Angriff kam sichtbar gezielt und wird ebenso gezielt bekämpft.
Ihre schweren H&K P27 M14SD-T husten
schallgedämpft auf und ein Projektil durchbohrt die linke Schwinge von Slitch
(M-Schaden), die sich gerade wieder auf Jack stürzen will. Sie taumelt,
erwischt ihn nur an der Seite (+L) und fängt sich im Aufflug dann ihrerseits
eine weitere Kugel der Wachleute ein (+M, S-Schaden).
Schwer
verwundet steigt die Gestaltwandlerin wieder auf und sieht, wie Shorty und die
anderen Runner zur Hausecke laufen und in den Kampf eingreifen. Auf der Veranda
sind es inzwischen drei Wachen, die mit den Waffen im Anschlag nach weiteren
Eindringlingen suchen.
Die
Menehune kommt als erste um die Ecke und feuert mit ihrer Manhunter und verfehlt
den am nächsten stehenden Mann nur knapp. Dann macht es „ZAPP“ und ein
Armbrustbolzen streift das Bein von Randolf (L-Schaden), der nur leicht
irritiert auf die ungewohnte Waffe glotzt, dann die Augen verdreht und nach
vorne überklappt. Die Spitze war vergiftet und die leichte Verletzung reicht
aus, um ihn kalt zu stellen (+T-Bet.).
Schließlich
bekommt auch Gimli die beiden verbliebenen Wachen ins Blickfeld. Rasch wirft er
einem der beiden einen Manablitz entgegen. Der Macht des Initiaten ist der
dritte Mann nicht gewachsen (T-Bet.) und fällt ohne einen Laut von sich zu
geben zu Boden. Xanatos bemerkt, dass Slitch zum nächsten Angriff ansetzt und
legt ebenfalls auf Jack T. an. Die Adlerfrau erwischt den Wachmann im Rücken
(+M) und ein gezielter Schuss (+M, T-Schaden) aus der HK Urban Combat
des Magiers macht dem ein Ende.
Die
Runner sammeln sich kurz und Slitch fliegt hinter das Haus, um sich erneut zu
wandeln, die Ausrüstung aufzunehmen und ihren Kampfanzug anzulegen. Die
Schmerzen vergehen rasch als sich die Wunden regenerieren und nach einem kurzen
Augenblick kann sie wieder agieren, als ob sie nie einen Treffer abbekommen hätte.
Vorne
an der Veranda stürmt Shorty als erste durch die offene Tür in das Wohnzimmer.
Die Menehune hat Glück, dass sie so klein gewachsen ist. Zwei kurz
hintereinander abgefeuerte Kugeln zischen über sie hinweg ins Freie – direkt
vorbei an den Köpfen der nachfolgenden Runner. Darkblade hechtet sich mit einem
Sprung an der Menehune vorbei und rollt hinter einer Couch ab, der Rest sichert
an der Tür.
Xanatos
ist einer davon und erkennt im Durchgang zum Flur zwei Personen, die sich dort
verschanzt haben. Hank und Iris haben sich nach dem ersten Schusswechsel mit Sturmgewehren
bewaffnet und auf die Eindringlinge gewartet. Der Elf zieht den Abzug durch und
platziert eine Salve ADPS-Projektile in Hanks Schulter (M-Schaden). Dieser muss
sich nicht lange mit den Schmerzen herumschlagen, denn Gimli, der zweite
Zauberer der Runner, bleibt seiner Kunst treu und legt den Verletzten mit einem
Manablitz (Kraft-6, S) schlafen (+T-Bet.).
Slitch
kommt um die Ecke und sieht die Runner an der Tür auf irgendwelche Gegner im
Inneren des Hauses feuern. Die Gestaltwandlerin stürmt weiter vor und springt
mit vorgehaltener Waffe zwischen den beiden Zauberer durch. Dank ihrer dualen
Natur und der damit verbundenen Astralsicht kann sie Iris hinter dem Türstock
erkennen, richtet ihre Mossberg SMDT auf ihn und zieht den Abzug durch.
Iris überlebt die Treffer gerade so (S-Schaden) und sinkt zu Boden.
Dann
geschieht wieder eines dieser unvermeidlichen Unglücke. Darkblade hat von dem
ewigen Gegenfeuer genug und zieht eine IPE-Schock-Granate
aus seinem Gurt. Er drückt den Sicherungsstift ein und wirft das Ei mit einem
lauten „’nade“ durch die Tür.
Hier hatte sich aber schon Shorty vorgewagt. Die Menehune hat trotz der
Dunkelheit beide Gegner stürzen sehen und will mutig nachsehen, ob der Gang
hinter der Tür frei ist.
Mit
einem lauten „KAWUMM“ detoniert die Granate (12 M) und schleudert die
verdutzte Runnerin (L-Schaden) zurück. Doch außer dem Schreck trägt sie fast
keine Wunde davon und widmet dem Elfen einen bitterböser Blick, bevor sie sich
wieder aufrappelt. Iris dagegen hatte weniger Glück. Die Schockwelle war zuviel
für ihn (+M, T-Schaden).
Dann
folgt Stille und man kann nur das Durchatmen der Runner hören. Dann geht Shorty
wieder vor und macht das Licht im Gang an. Die Explosion hat den ehemals
geschmackvoll und modern eingerichteten Raum in eine blutige Müllhalde
verwandelt. Nach einer kurzen Durchsuchung der Küche und des Schlafzimmers
dringt das Team durch die Gangtür in die andere Gebäudehälfte vor. Dort
finden sie einen Lagerraum, sowie das Büro von Dr. Irwing. Neben dem
Behandlungszimmer führt eine zweite Tür in einen großen Raum, an dessen gegenüberliegender
Wand ein Fahrstuhl den Raum beherrscht.
Da
der untere Bereich des Hauses von einem Hüter umgeben ist, wissen die Runner
nicht genau, was auf sie zukommt. Sie beschließen, nur zu viert
hinunterzufahren und den Schamanen als Rückendeckung hier oben zu lassen. Gimli
nickt kurz und der Rest des Teams versammelt sich in der Kabine, dann drückt
Darkblade den unteren der beiden Knöpfe.
Nach
wenigen Sekunden macht es „Ping“ und die Runner blicken genervt und leicht
amüsiert zu dem Lautsprecher. Als sich die Türen öffnen, vergeht ihnen der
Spaß aber sogleich. Der vor ihnen liegende Raum misst etwa 4 x 4 m
und nach rechts biegt ein breiter Gang ab. Gegenüber dem Fahrstuhl befindet
sich eine Tür mit der Aufschrift „Dr. Irwing“. Soweit so gut, die
schlechte Nachricht ist der Schatten, der gerade hinter der Ecke verschwindet
und das vor ihnen kullernde Ei.
„WUMMS“,
scheppert die Granate und die beiden vorne stehenden Runner Darkblade und Shorty
werden von der Explosion (15 S) von den Füßen gerissen. Der Elf flucht
lautstark, springt wieder auf und legt seine Enforcer auf das verschwindende
Ziel an. Er zieht zweimal kurz am Abzug und trifft den Gegner mit zwei Streifschüssen
am Arm (L-Schaden, +L). Die Menehune hat die Detonation leider nicht so gut
weggesteckt. Die Panzerung über ihrem linken Bein besteht nur noch aus Fetzen,
unter denen man die offenen Wunden erkennen kann (S-Schaden).
Der
Adept blickt zurück und wird beim Anblick der verletzten Kameradin so richtig wütend.
Die MP noch immer im Anschlag springt er vor und dreht sich in der Luft nach
rechts, zieht den Abzug durch und schickt eine gut gezielte Salve in den Gang.
Der Wachmann, der sich gerade nach rechts durch die Tür absetzen wollte, wird
getroffen und die APDS-Projektile durchschlagen Oberarm, Schlüsselbein und
Schultergelenk (+S-Schaden). Mit einem Aufschrei lässt er seine Waffe fallen
und taumelt nach hinten. Da stimmt ein zweiter Schrei in das Konzert mit ein und
Darkblade kann im Augenwinkel erkenn, dass ihm der Magier mit zwei
raumgreifenden Schritten gefolgt ist. Die Combat im Hüftanschlag gibt Xanatos
Dauerfeuer und durchsiebt den bereits fallenden Wächter (+T-Schaden). Mit weit
aufgerissenen, glänzenden Augen
und einem diabolischen Lächeln im Gesicht bleibt der Elfenmagier kurz stehen
und scheint die Szene sichtlich zu genießen, bevor er die heiß geschossene
Waffe wieder senkt.
Slitch
hilft der Menehune auf und stützt sie auf dem Weg zu den anderen beiden Runnern.
Das Team steht vor der verschlossenen Tür, die durch ein goldenes Schild als
„Operationsraum“ gekennzeichnet ist. Das Magschloss mit Kartenleser ist
verriegelt und so kramt Shorty ihr Elektronik-Set aus einer der Taschen und
macht sich an die Arbeit.
Schon
nach kurzer Zeit springt das Lämpchen auf grün und mit einem gequälten
„Bitte“, überlässt sie das Feld den anderen. Darkblade und Xanatos dringen
mit vorgehaltenen Waffen in den kleine Saal ein und sichern den OP. Aber bis auf
den anwesenden Arzt in seinem weißen Kittel ist nur noch die Leiche von Richter
David Hague im Raum. Dr. Irwing wird aschfahl und reißt die Hände hoch.
Bevor er auch nur um Gnade stottern kann, macht es „Piff, Paff“ neben dem
Adepten und der Arzt fällt wie ein nasser Sack in sich zusammen. Zwei eng
beieinander liegende rote Flecke auf der Brust (T-Schaden) geben keinen Anlass
mehr zur Hoffnung.
Der
Magier grinst den anderen Elfen freudig und zufrieden an, dann untersuchen beide
den Leichnam des Richters. Schnitte am Kopf und ein paar herumliegende
Scannerbilder zeigen deutlich die vorhandene Headware, auf die es ihr Mr. Johnson
und seine Auftraggeber wohl abgesehen haben dürften.
Darkblade
kontaktiert den Rigger und bittet um Abholung, während Slitch das Untergeschoss
checkt, ob nicht doch noch ein Wachmann da ist, der ihnen gefährlich werden
kann. Shorty packt unterdessen die Unterlagen ein und filzt noch einmal die
Toten. Die beiden Elfen finden einen Leichensack unter dem Tisch, packen den
steifen Körper in die schwarze Folie und ziehen den Reißverschluss zu. Auf dem
Gang sammelt Shorty unterdessen die verbliebene Ausrüstung des Wächters ein
und humpelt mit Slitch zurück zum Fahrstuhl.
Gimli
hat den Funkspruch mitgehört und schleicht vorsichtig zurück zur Veranda. Er
sieht keine weiteren Gegner und geht ins Freie. Dort hört er noch den
Dieselmotor eines sich schnell näherndes Transporters, dann durchbricht der
Rigger mit seinem Citymaster den eisernen Zaun neben der Einfahrt. Er widersteht
dem Impuls, sofort zum Wagen zu rennen und sichert weiter die Flanke.
Der
Rest des Teams schließt gerade die inneren Fahrstuhltüren und öffnet dann die
Außentür. Im Mondlicht schleppen die Runner die Leiche zur Seitentür des
Wagens und hieven Mr. Hague an Bord. Nachdem auch Shorty sicher das Innere
des Transporters erreicht hat, rennt der Gnom los und steigt direkt nach den
Elfen ein. Sofort gibt der Ork wieder Gas und verlässt das Grundstück mit
hohem Tempo. Diesmal muss der Zaun auf der Seite der Einfahrt daran glauben,
aber es gibt ja ohnehin niemanden mehr, der sich daran stören könnte.
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Kasse machen -
Sa, 12.07.59,
23:45 Uhr – Seattle, Redmond – Lagerhaus im neuen Zentrum
Ein
kurzes Telefonat später erfahren die Runner, dass sie in das selbe Lagerhaus
kommen sollen, in dem sie auch den Koffer abgegeben hatten. „Ok. Warum
nicht“, denken sich die Runner und Darkblade weist den Rigger ein. Eine halbe
Stunde später biegt der Citymaster in den Innenhof und der Troll winkt das Team
durch ein offenes Garagentor.
Diesmal
gibt es keine Stühle und in der Halle wartet schon eine Ambulanz. Neben Mr. Silver
und Harry sind auch noch zwei Weißkittel anwesend, die eine ausgeklappte
Notarzt-Trage zum Wagen des Riggers schieben. Die Elfen wuchten ihre Beute rüber
und einer der vermeintlichen Ärzte öffnet
kurz den Leichensack, um den Inhalt kurz zu inspizieren.
Als
er Mr. Silver zunickt winkt dieser die Runner etwas beiseite und bedankt
sich für ihren Einsatz. Harry übergibt dem Team nochmals 11 beglaubigte
Credsticks zu je 10.000 Nuyen und wünscht ihnen für die Zukunft viel
Erfolg und alles Gute!
Während
die Runner wieder einsteigen und ihr Fahrer den Motor anlässt, sehen sie noch,
wie die Mediziner einige Geräte am Kopf der Leiche anschließen. Doch das
wollen sie gar nicht mehr sehen. Sie schließen die Türen und verschwinden von
hier.
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Epilog -
So, 12.07.59,
früher Morgen – Seattle, Snohomish
Auf
dem Heimweg sieht Xanatos durch die rückwärtigen Fenster der Leiche hinterher
und fast könnte man meinen, er hat so etwas wie Heimweh. Dann wird die
angespannte Stille vom Stöhnen der Menehune durchbrochen und mit einem Fluch
schneidet sich Shorty den Rest des Panzeranzugs vom Bein.
Mit
der nachlassenden Anspannung kommt der Schmerz und Gimli deutet an, dass er sich
um die Verletzung kümmern will. Er kniet nieder und beschwört die magischen
Heilkräfte der Natur, doch bei der Vielfalt der eingebauten Cyberware kann
seine Magie nur wenig ausrichten. Die gröbsten Wunden schließen sich und die
Blutungen sind gestillt (+1 Kästchen), doch das Bein sieht immer noch
ziemlich übel aus (noch M-Schaden, 5 Kästchen).
Dennoch
ist die kleine Runnerin zuversichtlich und beißt die Zähne zusammen. Wie sich
zeigen wird, ist sie auch wirklich hart ihm nehmen. Bereits nach 4 Tagen kann
sie schon wieder laufen und springen, auch wenn es noch etwas schmerzt. Die
Narben werden bleiben, aber wer bekommt schon solch ein Tattoo und noch 22.000 Nuyen
obendrauf.
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Ende -
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